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Eure Paraguay Reise führt euch durch die Cordilleras und ihr überlegt, welche Sehenswürdigkeiten ihr euch anschauen könntet? In jedem Fall solltet ihr einen Stopp in der Pilgerstadt Paraguays, in Caacupé machen! Dort lohnt sich nicht nur ein Besuch der Kathedrale, von deren Dach man einen wunderbaren Blick über die Landschaft hat, sondern auch ein anschließender Bummel durch Caacupé mit beispielsweise einer Cafépause im Café Bendito, welches nur 5 Minuten fußläufig ist.

Die Kathedrale von Caacupé, auch bekannt als „Basílica de la Virgen de los Milagros“ (Basilika der Jungfrau der Wunder), ist ein zentrales religiöses und kulturelles Wahrzeichen Paraguays. Sie liegt in der Stadt Caacupé, der Hauptstadt des Departamento Cordillera, etwa 50 km östlich von Asunción. Diese römisch-katholische Kathedrale, die zugleich Bischofssitz des Bistums Caacupé ist, zieht jährlich Hunderttausende Pilger an und verkörpert die tiefe spirituelle Verbundenheit der paraguayischen Bevölkerung. Dieser Artikel beleuchtet die Geschichte der Kathedrale, ihre Bedeutung in der Vergangenheit und ihre Relevanz in der Gegenwart.

Geschichte

Die Ursprünge der Kathedrale von Caacupé reichen bis ins späte 16. Jahrhundert zurück und sind eng mit einer Legende verbunden. Um das Jahr 1600 soll einem Guaraní-Bildhauer namens Josef, der aus Tobatí stammte, auf der Flucht vor feindlichen Verfolgern die Jungfrau Maria erschienen sein. Nach einem intensiven Gebet riet sie ihm, sich hinter einem Baum zu verstecken, wodurch er seinen Verfolgern entkam. Aus Dankbarkeit schnitzte Josef zwei Statuen der Jungfrau Maria aus dem Holz des Baumes: eine für seinen Heimatort Tobatí und eine kleinere, die heute in der Kathedrale von Caacupé steht. Der Name „Caacupé“, abgeleitet aus dem Guaraní „ka’aguy kupe“ (hinter dem Strauch), verweist auf diese Begebenheit.

Die Stadt Caacupé wurde 1770 gegründet, und aus einer ursprünglichen kleinen Kapelle entwickelte sich über die Jahrhunderte durch etwa acht Umbauten die heutige imposante Basilika. Der zentrale Bau der Kathedrale entstand 1945, und ihre markante Kuppel macht sie zur größten Kirche Paraguays. 1988 wurde sie von Papst Johannes Paul II. geweiht, und 2015 verlieh Papst Franziskus ihr den Titel „Basilica minor“, was ihre Bedeutung als katholisches Nationalheiligtum unterstreicht.

Bedeutung in der Vergangenheit

In der Vergangenheit war die Kathedrale von Caacupé ein zentraler Ort der Christianisierung und kulturellen Integration in Paraguay. Die Region war stark von den Jesuitenmissionen des 17. und 18. Jahrhunderts geprägt, die die Guaraní-Bevölkerung missionierten und in sogenannten Reduktionen ansiedelten. Die Kathedrale und die darin verehrte Marienstatue wurden zum Symbol der Verbindung zwischen indigenem Erbe und katholischem Glauben. Die Legende von Josef und der Jungfrau Maria spiegelt diese Verschmelzung wider, da sie die Bekehrung eines Guaraní zum Christentum und dessen Dankbarkeit für göttlichen Schutz betont.

Die Kathedrale entwickelte sich schnell zum wichtigsten Wallfahrtsort Paraguays, insbesondere während der Feierlichkeiten zu Mariä Empfängnis am 8. Dezember. Pilger aus allen Teilen des Landes und den Nachbarländern strömten nach Caacupé, um Gebete zu verrichten und Versprechen einzulösen, was die Kathedrale zu einem Ort der Einheit und des Glaubens machte. Ihre Rolle als geistige Hauptstadt Paraguays festigte sich durch diese Traditionen, die tief in der paraguayischen Identität verwurzelt sind.

Bedeutung in der Gegenwart

Heute bleibt die Kathedrale von Caacupé ein spirituelles und kulturelles Zentrum Paraguays. Jährlich, besonders am 8. Dezember, versammeln sich Hunderttausende Pilger, um die Jungfrau Maria zu ehren, die als Schutzpatronin Paraguays gilt. Viele Gläubige unternehmen weite Reisen, manche sogar zu Fuß oder auf Knien, um ihre Dankbarkeit für erhörte Gebete auszudrücken oder um Hilfe zu bitten. Die Lichterprozession am Abend des Festtages ist ein Höhepunkt, der die spirituelle Intensität der Veranstaltung unterstreicht.

Die Kathedrale ist nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein Symbol der Hoffnung und des Zusammenhalts in einem Land, das in seiner Geschichte schwere Krisen, wie den Tripel-Allianz-Krieg (1864–1870), durchlebt hat. Papst Franziskus betonte 2015 bei seinem Besuch die Bedeutung der Kathedrale als „Haus des paraguayischen Volkes“, das die nationale Identität und den Glauben stärkt. Ihre Architektur, die Wandgemälde an den Treppenwänden und die heilige Quelle Tupasy Ykua in der Nähe tragen zur Anziehungskraft bei und machen sie zu einer der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Paraguays.

Fazit

Die Kathedrale von Caacupé ist weit mehr als ein architektonisches Meisterwerk; sie ist ein Ort, der Geschichte, Glaube und Kultur vereint. Ihre Wurzeln in der Legende eines Guaraní-Bildhauers, ihre Rolle als Wallfahrtsort in der Vergangenheit und ihre anhaltende Bedeutung als geistiges Zentrum Paraguays machen sie zu einem einzigartigen Symbol der nationalen Identität. Für Pilger und Besucher gleichermaßen bleibt sie ein Ort der Besinnung, der Hoffnung und der Gemeinschaft, der die Seele Paraguays widerspiegelt.

Wenn ihr übrigens das Auswandern nach Paraguay in Erwägung zieht und euch das Land gern vorab anschauen möchtet und gezielt an die wichtigsten Orte geführt werden möchtet, dann schaut gern auf unserer Paraguay Reisen-Seite vorbei!

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