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Paraguay – Land & Leute

Der Name des Landes bedeutet „Wasser, das zum Wasser geht“, was sich auf Asunción, die Hauptstadt Paraguays bezog. Da anders als bei den westlicher gelegeneren Ländern Südamerikas die Anden nicht durch Paraguay verlaufen, ist Paraguay ein sehr flaches Land. Es gibt einige kleinere Erhebungen, doch sind diese längst nicht so spektakulär, wie wir sie beispielsweise in Peru finden. Außerdem ist Paraguay an keiner Meeresküste gelegen, weshalb es für den Tourismus weitestgehend uninteressant ist. Doch eines findet man in Paraguay ganz sicher: Unendliche grüne Landschaften und Regenwald. Weites grünes Land, Rinder und eine atemberaubende Vogelvielfalt. Im Osten befindet sich das historische Paraguay mit Sumpfgebieten und Baumsavannen, während im Westen, im so genannten Gran Chaco, Savannen vorzufinden sind.

Landessprache ist Guarani, doch zu 70% sprechen die Menschen hier gutes spanisch. Guarani und spanisch sind gleichberechtigte Sprachen in Paraguay. Amtssprache ist spanisch. Unbedingt zu erwähnen ist, dass man in Paraguay ohne Spanischkenntnisse wirklich aufgeschmissen ist da kaum jemand englisch spricht.
Paraguay ist eine Demokratie, die noch immer ein starkes Wirtschaftswachstum verzeichnet. Paraguay ist größter Exporteur von Strom weltweit und wichtiger Exporteur von Zuckerrohr und Stevia.
Ureinwohner Paraguays waren Guarani-Indianer. Im 16. Jahrhundert kamen dann die Spanier und übernahmen das Land. Paraguay liegt als Binnenland zwischen Brasilien, Argentinien und Bolivien. 82% der Paraguayer sind Katholiken. Die Menschen sind friedfertig, immer hilfsbereit und „tranquilo“. Überhaupt ist hier alles „tranquilo“ so dass dieses Land mit seinen liebenswürdigen Menschen stark entschleunigend wirkt. In Paraguay habe ich mich auch als alleinreisende Frau niemals unsicher gefühlt. Paraguay ist übrigens das sicherste südamerikanische Land.

In Paraguay scheint es, als hätte man sich die einzelnen Handwerksgewerke aufgeteilt. Fährt man entlang der Straßen, kommt man an Keramikmeilen, dann an Holzmeilen und wieder später an Schmuckmeilen vorbei. Ein gut „gemischtes“ Angebot an Waren scheint es hier nicht zu geben. Das führt dazu, dass man zielgenau eine der Regionen anfahren kann, je nachdem, was man gerade braucht:
Ton und Keramik: Areguea und Ytá
Textilien und Wolle: San Miguel
Lederwaren: Atyrá
Schmuck: Lúque
Natursteingut: Emboscada

Was für eine Sprache spricht man in Paraguay?

Neben ihrer Kultur haben die Spanier eines im Lande geprägt: die Sprache. Amtssprache in Paraguay ist spanisch und auf Spanisch wird auch unterrichtet. Doch im Jahre 1992 wurde die Sprache der Indigenen – Guarani – zur zweiten Amtssprache erklärt. Genau genommen spricht fast niemand perfekt spanisch in Paraguay, sondern man wird im Land meist auf eine Mischform stoßen. Das macht es Ausländern nicht unbedingt einfach. Selbst gut spanisch sprechende Menschen stoßen beim starken Dialekt der Paraguayer oftmals an ihre Grenzen. Man kann sich überall gut auf Spanisch verständigen, es sei denn man ist weit draußen auf dem Lande, doch kann der Guarani-Spanisch-Mix gerade für Spanischanfänger herausfordernd sein. Paraguay gilt tatsächlich als zweisprachiges Land, doch wird man feststellen, dass kaum jemand reines Guarani oder reines Spanisch spricht.

Dennoch ist es für eine Auswanderung nach Paraguay absolute Grundvoraussetzung möglichst schnell spanisch zu lernen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass dies nicht ganz so schwierig ist, man schafft es! Im Land lernt sich die Sprache ohnehin viel schneller und es gibt viele Spanischlehrer. Auf eines sollte man sich aber keinesfalls verlassen: auf seine guten Englischkenntnisse. Diese nützen einem hier in Paraguay mal so gar nichts. Selbst in guten Hotels nahe am Flughafen spricht das Empfangspersonal nicht unbedingt englisch. Man kommt überall mit Händen und Füßen durch und die Paraguayer sind wirklich entspannt damit, doch tut der Google-Übersetzer am Anfang oft beste Dienste.

Wie ist das Wetter in Paraguay?

Zunächst sei darauf hingewiesen, dass in Paraguay die Jahreszeiten natürlich verdreht zu unseren sind, da wir uns ja auf der Südhalbkugel befinden. Wenn du also im paraguayischen Winter – also in den deutschen Sommerferien – nach Paraguay kommst, wirst du angenehme 20 Grad, oft auch mehr, tagsüber erleben. Nachts geht das Thermometer schon einmal Richtung 5 Grad runter, selten gibt es in der Nacht Frost. Aber ein Kamin im Haus oder eine Klimaanlage, über die man heizen kann, macht für diese Jahreszeit zumindest in der Nacht schon Sinn. Tagsüber fühlt man sich wie im deutschen Sommer. Allerdings wird es tatsächlich früh dunkel und wenn es dunkel wird, kommt eben auch die Kühle. Ich würde es in den Abendstunden als „Sweatshirtwetter“ bezeichnen. Im Sommer wird es dann gute 40 Grad heiß, teilweise auch mal etwas mehr. Es ist schwül-heiß, jedoch nicht so schwül wie beispielsweise in Indonesien. Dennoch kann es für ältere Menschen durchaus „Kreislaufwetter“ sein.

In Paraguay ist es aufgrund der Temperaturen so, dass man sich im Sommer eher drinnen aufhält, wegen der schön runtergekühlten Räume, während man im Winter gern draußen ist, weil es angenehm ist. Aber immerhin hätte man grundsätzlich das ganze Jahr über die Chance, genügend Licht und Wärme zu spüren. Problematisch sind die immer wieder heftigen Regenfälle. Die können schon einmal entlegene Erdstraßen, wie sie typisch sind in Paraguay, lahmlegen. Daher achten viele Deutsche darauf, auf jeden Fall entlang einer gepflasterten Straße zu bauen. Ich persönlich mag die Erdstraßen und auch den Regen in Paraguay. Man muss sich halt einfach darauf einstellen und schon kann man sich am wunderbar schweren, dichten Regen erfreuen. Fazit: So richtig kalt wird es nie und die Hitze ist durchaus auszuhalten.

Wie sieht es aus, mit der Kriminalität in Paraguay?

Ist Paraguay eigentlich gefährlich? Natürlich spielt es eine große Rolle im Entscheidungsprozess für das Auswandern, welche Sicherheit ein Land bietet. Entgegen weitläufiger Meinung ist Paraguay das sicherste Land in Südamerika. Es gibt dazu übrigens auch ein gutes Video in der Mediathek! Auch die Anzahl der Diebstähle an Touristen unterscheidet sich nicht sonderlich von denen, die man bei einem Urlaub in Italien erwarten würde. Gewisse Regeln gelten natürlich für jedes ferne Land und so ist es selbstverständlich, nicht Schmuckbehangen nachts durch Asunción zu schlendern und auf seinem neuen iPhone herumzutippen. Ich kann euch aus eigner Erfahrung folgendes sagen: Ich war mehrmals als allein reisende Frau in Paraguay unterwegs, bin dort im öffentlichen Bus durch Asunción gefahren, ebenso wie ich in meinem kleinen Mietwagen quer durch Land gefahren bin.

Mit meinen Kindern lief ich nachts durch die Hauptstadt Asunción, statt ein Taxi zu rufen. Ich habe mich noch in keiner Sekunde unsicher gefühlt. Einmal ging mir sogar auf einsamer Straße der Sprit aus und ich war dankbar, dass mich ein liebenswürdiger Paraguayer mit seinem Motorrad und meinen letzten Litern zu seinem Häuschen lotste, wo er einige Coca Cola Flaschen mit Benzin bereithielt. Ich war so unendlich dankbar, wusste gar nicht, was ich ihm an Geld geben sollte. So hielt ich ihm in meiner Naivität einfach meine Geldbörse hin, damit er sich nehmen möge, was er meint. Er nahm den Gegenwert von 2 Euro und schaute sogar noch sicherheitshalber nach, ob mein Ölstand in Ordnung sei, da er im Gegensatz zu mir wusste, dass die nächste Tankstelle entlang dieser menschenleeren Erdstraße erst 150 km entfernt kommen würde. So viel also zur Kriminalität in Paraguay.

Einen wirklich wunderbaren Kurzfilm über Paraguay, das mit Vorurteilen aufräumt, findet ihr hier.

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