Natürlich kommen die meisten Deutschen nicht nach Paraguay um ein Haus zu mieten. Sie wandern nach Paraguay aus, um sich den Traum vom eigenen Haus in der Sonne zu erfüllen. In der Tat, ist der Traum vom eigenen Haus ein Traum, der sich gut realisieren lässt. Grundstücke bekommt man hier im Schnitt für 15.000 Euro/ Hektar. Das eigene Haus baut man mit durchschnittlich 500 Euro/ qm. Bauvorschriften gibt es so gut wie keine, so dass vom Hobbithaus bis zur Ritterburg alles realisiert werden kann. Viele Deutsche, die nach Paraguay auswandern, schließen sich einem Wohnprojekt an, in dem Gleichgesinnte zusammenkommen. Der Vorteil hier ist sicherlich die Gemeinschaft und das „übergeordnet-organisierte Bauen“. Ein Nachteil sind die Grundstückspreise. Meist kauft man hier Land in 1000/ 2000/ 3000 qm Schritten, wobei der Quadratmeterpreis bei ab 20 Euro, nicht selten eher 30-50 Euro liegt. Das ist für deutsche Verhältnisse natürlich nicht viel Geld, gemessen an den Grundstückspreisen in Paraguay schon. Allerdings muss man natürlich berücksichtigen, dass eine gewisse Infrastruktur durch das Projekt bereits gegeben ist und gleichermaßen jemand vor Ort ist, der die eigene Sprache spricht und sich um alles kümmert.
Grundstückskauf in Paraguay
Der Wert eines Grundstücks in Paraguay hängt wesentlich von der Entfernung zur Asphaltstraße ab. Da immer noch weite Teile des Landes nur über Erdstraßen zu erreichen sind, die bei starkem Regen schon mal unbefahrbar werden, ist es hier kein Nachteil „an der Straße“ zu wohnen, Der Grundstückskauf ist in einem fremden Land, dessen Gegebenheiten man nicht kennt, eine etwas heikle Angelegenheit. Nicht selten gibt es Grundstücke, die verkauft werden sollen, von denen der Verkäufer gar keinen Eigentumstitel hat. Dazu gibt es allerlei Geschichten von Deutschen, die für kleines Geld (z.B.5000 Euro/ Hektar) Land von einem Paraguayer kaufen wollten. Vermutlich ist es oft nicht einmal eine böse Absicht, sondern eher Unwissenheit der Paraguayer selbst, die plötzlich feststellen, dass mit ihrem Land etwas nicht stimmt. Ein weiterer wichtiger Punkt ist Art des Grund und Bodens. Sehr viel Land steht die Hälfte des Jahres aufgrund der starken Regenfälle unter Wasser. Apropos Wasser: In Paraguay bekommt man herrlich sauberes Brunnenwasser. Im Prinzip werden so gut wie alle Grundstücke über Brunnen versorgt. Die Stromversorgung jedoch findet meist über das „städtische“ Netz statt, wobei es sich immer empfiehlt, einen zusätzlichen Generator zu haben, da das Stromnetz nicht ganz stabil ist.
Hausbau
Beim Hausbau in Paraguay sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Vorgaben gibt es kaum und so hat sich der eine oder andere tatsächlich seine kleine Ritterburg o.ä. als Kindheitstraum realisiert. Ein Bauantrag kostet in Paraguay knapp 500 Euro. Der Strom kommt von der ANDE, vom stattlichen Stromanbieter, von dem man zunächst den Strom an sein Grundstück legen lassen muss. Dies übernimmt aber oft auch der Bauunternehmer bezüglich der Organisation. Zum Strom- und Wasserversorger fährt man hier übrigens persönlich hin und zahlt in Cash. Alles ist noch so herrlich einfach und viele Paraguayer besitzen nicht mal ein Konto (so viel zur Möglichkeit eines Bargeldverbotes in Paraguay im Gegensatz zu Deutschland). Für die Realisierung des Hausbau gibt es überall in Paraguay fähige Bauunternehmer, die in wirklich guter Qualität bauen. Selbstverständlich gibt es auch hier Preis – und Qualitätsunterschiede. Ganz wichtig ist, dass man hier in Paraguay nicht versucht, seine deutschen Sichtweisen und Erfahrungen aus dem Hausbau auf dieses Land zu übertragen.
Es gibt einige gute Gründe, warum hier anders verarbeitet wird und man sollte sich zumindest die Argumente anhören, bevor man Bauweisen verteufelt. Ein wesentlicher Unterschied zu Deutschland besteht in der Angebotserstellung. Berechnet wird beim Hausbau in Paraguay immer ein pauschaler Quadratmeterpreis für die gesamte bebaute Fläche „construido“, wobei auch die – ja hier fast immer überdachte – Terrasse auch dazuzählt. Dies sollte man in seinen Bauplänen unbedingt berücksichtigen, da eine umlaufende großzügige Terrasse schon einmal den Preis ordentlich nach oben treiben kann. Wer unsicher ist oder kein spanisch spricht, kann sogar mittlerweile deutsche Bauträger finden. Diese beauftragen zwar auch paraguayische Subunternehmer mit dem Bau, jedoch ist die Kommunikation und der Service damit deutlich entspannter. Alles eine Preisfrage. Apropos Preis: In paraguayischer Bauweise kann man bereits ab 300 Euro/ qm bauen. Allerdings sollte man bei guter Qualität eher 400-500 Euro pro qm kalkulieren. Auch in Paraguay gibt es mittlerweile luxuriöse Villen, für die man doch gut 800 Euro pro Quadratmeter einplanen sollte. Die meisten Häuser, die aktuell gebaut werden, werden natürlich mit Pool geplant.
Auch hier sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt da es keine Vorschriften gibt. Sehr beliebt ist der Bau eines Pools mit einem großzügigen Quincho, unter dem dann sonntags das Asado stattfindet. Hausbau in Paraguay ist also wirklich –noch – ein günstiges Projekt. Wer nicht bauen möchte, kann natürlich auch ein fertiges Haus kaufen. Immer wieder kehren auch Einwanderer zurück in ihre Heimat und möchten ihr Haus verkaufen. Oder aber sie ziehen innerhalb des Landes um. Ein typisch paraguayisches Haus würde wohl eher kein Deutscher kaufen, da dieses in der Regel eher klein und zweckmäßig ist. Doch haben wir selbst beispielsweise noch in 2019 ein 7 Jahre altes Haus, das von Deutschen gebaut wurde, mit 130qm auf 2000 qm Land für 35.000 Euro gekauft.