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Es war meine absolute Horrorvorstellung: Ich bin mit den Kids in Paraguay und mein Jüngster – Zahnspangenträger – bricht sich einen der in Deutschland kunstvoll gesetzten Brackets.

Doch wieder einmal hatte ich Paraguay unterschätzt. Ich kann nur immer wieder betonen: Eigentlich gibt es nichts, was es hier nicht gibt. Unsere Vorstellung eines Dritte-Welt-Landes ist wirklich sehr verklärt. So machte ich mich, als mein Sohn eines Tages dann doch einmal ungünstig in einen Apfel biss, auf den Weg zur Clinica Masss in Ypacaraí. Den Termin konnte ich ganz praktisch – wie so oft hier in Paraguay – per WhatsApp abstimmen.

Es erwartete uns ein modernes Gebäude mit einer topmodernen Empfangshalle. Eine freundliche Sprechstundenhilfe bat uns, unsere Daten auf einen karierten Block – die paraguayische Patientenkartei – zu schreiben und noch einige Minuten zu warten. Anschließend wurden wir beide – Corona sei Dank – fast vollständig vermummt: Schuhschoner, Kopfhaube, Mundschutz … Kaum saß Raphael auf dem Stuhl, wurde ihm noch eine Brille aufgesetzt und ein Flies übergelegt, welches seinen gesamten Oberkörper und sein Gesicht bis auf den Mund bedeckte. Das war dann doch etwas befremdlich.

Im Anschluss schaute sich eine freundliche, ältere Ärztin das Problem an und gab uns noch einige Hinweise auf weiteren Handlungsbedarf. Selbstverständlich sprach weder Ärztin noch Personal englisch und so verständigten wir uns über eine ÜbersetzungsApp. Bis in kieferorthopädische Details reichten meine Spanischkenntnisse nun doch noch nicht. Nach nur wenigen Minuten war das Problem behoben und wir zahlten 100.000 Guraní – fertig.

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