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In dieser Woche hatte ich die große Freude, Roman Topp in Asunción zu treffen, um ihn zu seinen Wohnprojekten Rettungsgarten/ Barrio 1990 zu befragen. „Schon wieder so ein Wohnprojekt.“, mag nun so Mancher denken. Und ja, in der Tat sind wenige der bereits gestarteten Wohnprojekte für Deutsche hier in Paraguay wirklich von Erfolg gekrönt. Doch Roman konnte mich im Gespräch davon überzeugen, dass er eben genau die Fehler aus anderen Projekten beobachtet und für sich beleuchtet hat, um diese von vornherein auszuschließen. Da ich selbst bereits viele dieser Wohnprojekte für Deutsche in Paraguay besuchen und in ihrer Entstehung begleiten durfte, kann ich sagen: Seine Gedanken dazu konnten mich überzeugen. Aber lest selbst!

Roman Topp der Auswanderexperte

Vermutlich brauche ich nicht viel zu Roman Topp, dem Gründer des Wohnprojektes „Rettungsgarten“ sagen. Die meisten von euch werden ihm bereits bei Youtube begegnet sein. Seit vielen Jahren informiert er Interessierte über Modelle, aus Deutschland auszuwandern. Und wer seinen Kanal noch nicht kennt, hier ist der Link.

Und irgendwie hat man ja immer so eine Vorstellung, wenn man einen Menschen, dem man bereits online gefolgt ist, plötzlich live und in Farbe sieht. Unser erster Gedanke war in jedem Fall „Meine Güte, der ist ja viel größer als in seinen Videos!“.  Vor allem für mich als Frau jedoch ist es, wenn ich die Menschen hinter einzelnen Wohnprojekten kennenlerne, immer entscheidend, was ich in den ersten Sekunden empfinde: Ist jemand authentisch und wahrhaftig oder nur aufs große Geschäft aus? Roman Topp erschien mir direkt absolut „echt“, ein Mann der Tat, dem es wichtig ist, Synergien zu nutzen – zum Wohle aller. Und dieser Gedanke, gemeinsam etwas Cooles auf die Beine zu stellen, was allen in diesen stürmischen Zeiten nützt um nicht von der nächsten Welle erwischt zu werden, scheint ihn bereits in seinem früheren Leben als Unternehmensberater geprägt zu haben. Das bestätigte sich mir zumindest als ich seine früheren Projekte, wie den MasterMindClub recherchierte.

Doch in den aktuellen Zeiten geht es eben mehr darum, einen lebenswerten Platz unberührt von den Gängeleien der Herrschenden dieser Welt zu erschaffen, als darum zu schauen, wie man ein Unternehmen noch profitabler machen könnte. Und so fasst Roman in unserem Gespräch seine Position so zusammen: „Ich bin viel in Kontakt mit Menschen, die aufgrund der Entwicklungen schauen, wie sie ihr Geld sicher anlegen … Bitcoiner, andere die in Edelmetalle investieren oder in Aktien agieren aber ich frage dann immer: Ùnd was ist mit eurem Leben?`“ Klarer kann man die Vision des Rettungsgarten wohl nicht umschreiben.

Rettungsgarten / Barrio 1990

Klären wir zunächst die Frage, worin die Unterscheidung Rettungsgarten/ Barrio 1990 liegt. Das hatte ich nämlich aus seinen Videos selbst nicht so ganz verstanden. Roman Topp startete ursprünglich mit der Idee des Rettungsgarten. Sein Versprechen an die zurückgebliebenen Freunde und seine Familie in Deutschland bei seiner Auswanderung 2020 war nämlich: „Ich schaffe einen Ort, der sicher ist.“ 

Dafür kaufte er 2023 ein Grundstück mit 5 Hektar Land hier in Paraguay, das er in kleinere „Rettungsgärtchen“, wie ich es nennen würde, unterteilte um Menschen langfristig durch den Kauf das Gefühl zu geben, immer eine Alternative zu haben, wenn ihnen der Wahnsinn in Europa zu viel würde. Die 21 Grundstücke waren 2024 direkt ausverkauft und so kaufte er erneut Land in der unmittelbaren Umgebung.  Das Projekt jedoch war eher auf die Zukunft ausgerichtet.

Doch der Wahnsinn in Europa nahm seinen Lauf und das Morgen schien zum Heute zu werden. Wie Roman mir berichtete, beschäftigte ihn nun die Frage, wie er sich selbst das ideale Wohnkonzept vorstellen würde. Aus diesen Gedanken heraus entstand nun in 2025 die Idee, einen Wohnpark zu konzeptionieren. Ein Überleben in der Krise sollte nicht nur die Ernährung sichern, sondern auch Spaß machen. So kaufte er weiteres Land in der Nähe der Colonia Independencia, um ein Wohnprojekt zu realisieren, das nicht nur am Ende 4000 Obstbäume beinhalten sollte, sondern auch den großartigsten Spasspool Südamerikas. Inspirationen hatte sich Roman Topp in den Jahren zuvor auf seinen Reisen durch 80 Länder dieser Erde geholt. Die Idee des Barrio 1990 als Wohnprojekt in Paraguay nahm Gestalt an.

Das Wohnprojekt Barrio 1990 im Rettungsgarten – Was ist so anders?

Wie es mir scheint, hatte Roman Topp zunächst keine Ambitionen, ein eigenes Wohnprojekt für Deutsche in Paraguay aufzugleisen. Zunächst suchte er noch nach dem passendsten Wohnkonzept für sich selbst, musste aber dabei feststellen, dass es in beinahe allen Projekten von deutschen Auswanderern irgendwie knirschte. Das ist ebenso mein Empfinden über die letzten Jahre gewesen und ein Grund, warum wir uns bereits 2019 entschieden, außerhalb von einem Barrio zu leben.

Nach meinem Erleben gibt es zwei Hauptgründe dafür: Der eine Grund liegt darin, dass die meisten Projekte hauptsächlich wirtschaftliche Interessen der Betreiber verfolgen. Dazu sei gesagt, dass in diesem Fall die Finanzierung aller Gemeinschaftsflächen aus Eigenkapital stammt. Der andere liegt in den Bewohnern: Es trifft eine nicht homogene Menge an Menschen aufeinander und jeder Einzelne hat seine Erwartungen und Befürchtungen. 

Letzteren Punkt möchte er dadurch ausschließen, dass er sein Wohnprojekt unterteilt in Bereiche, die den Bedürfnissen der verschiedenen Cluster deutscher Auswanderer nach Paraguay entsprechen. „Gleich und gleich gesellt sich leicht.“, so heißt es. Und so wird es einen Bereich geben, in dem eher Ruhe herrscht, man zu gemeinsamen Yogastunden zusammenkommen kann oder die Natur genießt, einem Bereich, den ich wohl dem Typ digitaler Nomade mit festem Wohnsitz zuordnen würde und in einem weiteren Bereich wohnen eher die Menschen, die sich gern täglich über die neuesten Geschehnisse auf der Welt austauschen. Vergessen wir nicht den Familienbereich für junge Familien, die es lebhafter mögen. Und in einem wirklich außergewöhnlich konzeptioniertem Restaurantbereich können dann alle zusammenkommen – und natürlich am Spaßpool.

Ob es dieser Gedanke des „Gleich und gleich gesellt sich leicht.“ sein wird, der in diesem Fall den Unterschied machen wird, muss sich beweisen. Der Grundgedanke ist in jedem Fall sinnvoll. Und klären wir noch die entscheidende Frage: Warum bitteschön „Barrio 1990“? Roman erklärt dazu, dass er mit den 1990er Jahren ausschließlich Positives verbindet und diesen Geist erhalten möchte. Aber keine Sorgen, ihr müsst euch deshalb nun keine Dauerwelle zulegen! Seine Vision: „Lass uns die Wiedervereinigung richtig machen! Lasst uns gemeinsam etwas Großes schaffen!“.

Die Fakten

Gut, das waren die Soft Facts doch kommen wir zu den harten Fakten und beschäftigen uns direkt mit der alles entscheidenden Frage: Bekomme ich den Titel für mein Grundstück? JA, selbstverständlich! Jedes der insgesamt 110 Grundstücke zwischen 1000 und 2000 qm erhält seinen eigenen Titel!

Was uns zum zweiten Fakt führt: Im Wohnprojekt gibt es Grundstücke von 1000 und 2000 qm zu kaufen, die zwischen 15-20 EUR pro Quadratmeter liegen. Jedes Grundstück wird seitens Roman mit 20 bzw. 40 Obstbäumen bepflanzt um eine spätere Grundversorgung der Gemeinschaft zu sichern. Das Gesamtprojekt von Roman verfügt über ca. 110 Parzellen. Außerdem wird ein großer Gemüsegarten angelegt da Gemüse logischer Weise einfach schneller eine Grundversorgung bietet, als Obst. Für den Gemüseanbau im Wohnprojekt hat Roman eine Bewirtschaftung in Permakultur im Blick. Das Versorgungsgrundstück wird eine Größe von 10 Hektar haben und bietet somit einen höchstmöglichen Krisenschutz.

Wer es einfach haben möchte, baut direkt mit Claus, seinem Bauunternehmer und nutzt einen der vor-konzipierten Haustypen zwischen 50 – 200 qm. Darunter gibt es auch einen Tinyhaus-Typ mit 50 qm und einem Einstiegspreis von 20.000 EUR.

„Häuser kosten im Rettungsgarten dasselbe wie außerhalb des Rettungsgartens.“ Betont Roman, was soviel heißen soll wie: Ich schlage nichts auf und jeder darf bauen wie und mit wem er will.

Für die Gewährleistung der Infrastruktur zahlt man ein monatliches Wohngeld i.H.v. 30 EUR. Im November 2025 sind aktuell bereits 44 der angebotenen 110 Grundstücke verkauft.

So könnte übrigens ein Haus mit 100qm im Rettungsgarten aussehen…

Was gibt es noch zu sagen?

Das Wohnprojekt Barrio 1990 wird ein Solarenergiekonzept haben und selbstverständlich kommt das Wasser aus den eigenen Brunnen. Überzeugend ist Romanns Argument, dass er selbst sich möglichst weit wieder aus der Führung des Projektes herausnehmen will und den Siedlern, die Eigenverantwortung für ihr Wohnprojekt geben möchte. Dazu soll es ein demokratisches Modell mit Jahreshauptversammlung und so einer Art Klassensprechern für jedes Grundstück geben. „Ich will die Siedler vor allem auch vor mir schützen.“, so seine Aussage, die man vielleicht nur versteht, wenn man schon länger das Leben der deutschen Auswanderer und die vielen Wohnprojekte für Deutsche in Paraguay verfolgt hat.

Wer nun neugierig geworden ist, der kann sich gern auf einem der „Rausabende“, die Roman Topp jeden Sonntag um 20 Uhr MEZ online durchführt, näher informieren. Wir wünschen ihm in jedem Fall viel Glück und sind gespannt, das Projekt zu verfolgen!

Und wer sich nun für den Rettungsgarten interessiert, der findet auf seinem YouTube Kanal weitere Infos.

Lasst euch inspirieren von seiner Vision:

Und falls ihr eure potentielle neue Heimat gern zunächst ein wenig näher kennenlernen möchtet, empfehlen wir euch, eine unserer individuell auf euch abgestimmten Reisen zu nutzen, um Land und Leute kennenzulernen!

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