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Es sollte sich herumgesprochen haben, es gibt aktuell so einige Auswanderer nach Paraguay, die mutig ihr Land verlassen. Mittlerweile hatte ich bereits drei Presseanfragen, in denen Reporter „erkunden“ wollten, warum es so viele Auswanderer nach Paraguay gibt. Sie wollten die Motive der Auswanderer erfahren und WIRKLICH neutral berichten. Ich lehnte dankend ab. Denn bis dato kannte ich keinen einzigen Bericht der Medien über Auswanderer nach Paraguay, der nicht politisch korrekt gefärbt wurde. Doch hat mich die Frage bewegt, einmal genau hinzuschauen, ob es wirklich so viele Auswanderer nach Paraguay gibt. Oder empfinden wir es Auswanderer nur so, dass „wir“ viele sind? Und gibt es vielleicht sogar Auswanderer nach Paraguay, die wieder zurückgingen? Wenn ja, warum gehen diese Auswanderer zurück? Übrigens bin ich auch auf dieser Seite schon intensiv darauf eingegangen, warum deutsche Auswanderer nach Paraguay kommen.

Schauen wir einmal genauer hin:

Auswanderer nach Paraguay – Zahlen

Wie sehen die offiziellen Zahlen der Auswanderer nach Paraguay aus?

2021 waren es 1297 Auswanderer nach Paraguay. Wenn man bedenkt, dass es zwischen 2012 und 2021 – also innerhalb von 10 Jahren – insgesamt 4657 deutsche Auswanderer nach Paraguay gab, sind 1297 Auswanderer eine beachtliche Zahl, denke ich. Und wie viele dieser Auswanderer gingen wieder zurück? Im Jahre 2021 waren es 305 Deutsche. Und im Zehnjahreszeitraum 2012 bis 2021 waren es offiziellen Zahlen folgend 3471 Auswanderer, die zurück nach Deutschland gingen.

Gründe der Auswanderer zurückzugehen

Zunächst einmal war ich sehr erstaunt über die gefühlt doch sehr kleine Zahl an Menschen, die nach Paraguay auswandern. Lebt man in Paraguay, hat man oft das Gefühl, ganz Deutschland hätte seine Koffer gepackt. Doch scheint das auswandern nach Paraguay doch gar nicht so gängig zu sein, wie man das Gefühl hat, wenn man sich innerhalb der Auswanderer Gruppen, zum Beispiel auf Telegram, bewegt.

Da ich keine offizielle Befragung zu dem Thema kenne, warum Auswanderer zurückgehen, möchte ich hier nur aus eigenen Erfahrungen berichten und daraus meine Tipps zum Auswandern nach Paraguay ableiten: Wir kennen persönlich einige Auswanderer, die aus gesundheitlichen Gründen zurückgingen, weil sie sich einfach besser im deutschen Gesundheitssystem aufgehoben fühlten. Wiederum kennen wir andere, die schlicht und ergreifend einfach Sehnsucht nach den Enkeln hatten. Eine andere Familie, die wir kennen, geht nun zurück, da sie nur kurzfristig ihre Kinder vor dem Masketragen schützen wollte. Es gibt also durchaus sehr verschiedene Gründe der Auswanderer, zurück nach Deutschland zu gehen. Manch einem geht auch schlicht und ergreifend das Geld aus und er möchte sich dann doch wieder ins bequeme „soziale Netz“ fallen lassen. Ja, auch diese Fälle kennen wir persönlich.

Was sind das für Menschen, diese Auswanderer nach Paraguay?

Nein, das ist nicht herablassend gemeint. Wir gehören ja selbst zu den Auswanderern nach Paraguay. Aber nach meinem Empfinden gibt es tatsächlich grob zwei verschiedene Gruppen von Menschen, denen man in Paraguay als Auswanderer begegnet:

  • Auswanderer, die bereits vor vielen Jahren kamen:

Paraguay ist nicht erst seit Corona ein interessantes Land für deutsche Auswanderer. Viele Auswanderer kamen bereits vor Jahren nach Paraguay, um ein ruhigeres Leben zu führen. Meist waren Unternehmer, die sich zur Ruhe setzen wollten oder ganz generell Rentner. Beweggrund dieser Auswanderer war meist, von ihrem Geld aufgrund der deutlich geringeren Lebenshaltungskosten gut leben zu können. Man baute sich ein chices Haus für 50.000 Euro und lebte auf seinen drei Hektar Land, die man für gesamt 5000 Euro gekauft hatte von den Zinsen, die die Cooperativas gaben. Legte man in dieser Zeit 100.000 Euro bei einer Cooperativa an, bekam man mit durchschnittlich 20% Zinsen ausreichend, um wieder ein Jahr lang als Auswanderer in Paraguay gut leben zu können. Die meisten Auswanderer nach Paraguay folgten diesem Plan, der sehr gut aufging. Aktuell erhält man nun vielleicht – außer aus langjährigen alten Verträgen – keine 20 Prozent mehr auf der Cooperativa, aber mit 16 Prozent lässt es sich auch noch ganz gut leben. Diese erste Gruppe der Auswanderer ist es, die sich auch eher gestört fühlt von den neuen „Flüchtlingen“ oder aber an ihnen ein gutes Geschäft wittert. 

Aber auch hier bitte: Dies ist nicht zu verallgemeinern! Wir selbst haben wunderbare Freunde hier, die bereits vor Jahren nach Paraguay kamen und jedem neuen Auswanderer gegenüber ganz aufgeschlossen sind und helfend die Hände reichen.

  • Zur zweiten Gruppe gehören Auswanderer, die in den letzten drei Jahren kamen. Entweder weil sie bereits ahnten, dass etwas Großes aus Europa zukommt oder weil sie akut das Deutschland verließen. Viele bezeichnen sie gar nicht als Auswanderer, sondern eher als Flüchtlinge. Und irgendwie ist es ja auch so. Diese Menschen sind häufig sehr „open minded“, interessieren sich für alternative Themen und suchen Anschluss an Gleichgesinnte. Sie möchten sich aktiv ein neues Leben aufbauen, sich einbringen, Neues schaffen, sich verbinden. Häufig sind es Familien, die ihre Kinder schützen möchten oder sich von Paraguay einfach mehr Freiheit versprechen. Viele dieser zweiten Gruppe schließen sich in Wohnprojekten zusammen. Auf diese Idee würde erstere Gruppe eher nicht kommen. Viele von ihnen sind Heilpraktiker, die keine berufliche Zukunft mehr in Deutschland sahen, oder arbeiten anderweitig energetisch. Häufig verbindet die Menschen zweiterer Gruppe eine holistische Weltsicht. Man sucht Anschluss und man findet sich. 

Man möchte noch etwas schaffen, hat Visionen und muss meist auch noch ein bisschen Geld verdienen. Auch wenn sich ebenso in dieser Gruppe auch viele Unternehmer finden, die auf die letzten Meter noch ihre Firma verkauft haben. Ebenso Familien, die ihr Haus in Deutschland verkauft haben und nun in ein Selbstversorger-Dasein wechseln.

Der Unterschied beider Gruppen – und ich möchte hier keineswegs Spaltung betreiben, sondern nur meine Eindrücke über Auswanderer in Paraguay teilen – liegt vielleicht darin, dass zweitere Gruppe noch ein konkretes „warum“ hat. Wobei ich zu abschließenden Gedanken komme …

„Weißt du, warum viele Auswanderer hier in Paraguay so unzufrieden aussehen?“

Das war tatsächlich eine Frage, die mich von einer Leserin meines Blogs, die ich zuvor beraten hatte, erreichte. Und dies genau in dem Moment als ich an diesem Artikel über Paraguay Auswanderer schrieb. Zufälle gibt es!

Doch es ist ein guter Aufhänger, um noch einmal in eine Betrachtung über die Auswanderer in Paraguay einzusteigen, die mich auch irgendwie bewegt hat. Und letztlich hat es genau mit meinen Ausführungen über die zwei Gruppen Auswanderer zu tun.

Geht man in Paraguay zu den „Hotspots“ an denen sich die Deutschen treffen, wie zum Beispiel , dann ist man – und das ist mein ganz persönliches Empfinden – oft erschreckt, dass die Auswanderer so unzufrieden wirken. Häufig auch sehr ungesund ausschauen, was nach meinem Empfinden eine Folge des Ersteren ist, der Unzufriedenheit. Ich wage mich nun hier auf´s Glatteis und erzähle einfach von meiner Wahrnehmung:

Noch bevor wir nach Paraguay gingen, hörte ich von Freunden, die in andere Teile der Welt ausgewandert waren, wie z.B. Malaysia, im O-Ton Sätze wie diese: „Als Auswanderer muss man wirklich sehr aufpassen, dass man nicht zum Alkoholiker wird. So schön es ist, den ganzen Tag am Strand zu liegen, so sehr kommt irgendwann die Sinnlosigkeit durch.“

Ich glaube, diese Aussage trifft es auf den Punkt: Wenn man auch – oder vor allem? – als Auswanderer kein „WARUM“ hat, wofür man lebt, ein „warum“, das einen jeden Morgen mit Freude aufstehen lässt, dann wird man im entspanntesten Land früher oder später unzufrieden. Und als unzufriedener Auswanderer sitzt man dann schon mittags an den einschlägigen Plätzen, trinkt sich sein Bierchen und schimpft über das Land, die Politik und … die anderen Auswanderer. Ganz egal ob man nun in Paraguay oder auf den Malediven ist, Und dies steht den Menschen ins Gesicht geschrieben.

Fazit für dich

Wenn du überlegst, als Auswanderer nach Paraguay zu kommen, dann solltest du dir folgende Frage stellen:

Gehe ich wo weg oder gehe ich wo hin?

Ich habe kein besseres deutsch dafür gefunden, aber ich erkläre gern, was ich damit meine: Es ist nie gut, irgendwo weg zu gehen. Es ist viel besser, eine Freude zu spüren, WOHIN zu gehen. Die Energie verändert sich. Es ist ein großer Unterschied. Das Weggehen wird keinen dauerhaften Klebstoff schaffen. Dauernd wird einem etwas auffallen, was hier in Paraguay stört. Das wird einen großen Unterschied in deinem Leben hier in Paraguay machen!

Eine weitere Frage, die du dir stellen könntest ist, ob du gern mit dir allein bist. Nicht, weil du hier keinen Anschluss als Auswanderer in Paraguay finden wirst, sondern weil es wichtig ist, eine innere Zufriedenheit MITZUBRINGEN.

PS: Auswandern bedeutet noch lange nicht, aus “raus aus der Matrix” zu sein. Dazu gehört vor allem die innere gefühlte FREIHEIT! Falls du das Gefühl hast, daran könntest du noch arbeiten, habe ich hier etwas Nettes gefunden.

Und natürlich stehen wir dir auch gern mit Rat zur Seite, wenn du individuelle Fragen als Auswanderer haben solltest!

Schreib uns gern!

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