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Hier in Paraguay ist es unübersehbar: Die deutschen Leitmedien beginnen sich plötzlich brennend für dieses Dritte-Welt-Land zu interessieren. Innerhalb von nur zwei Wochen hatte ich eine Presseanfrage des Auslandskorrespondenten der Süddeutschen Zeitung sowie des “politischen Kulturmagazin” Cicero.

Nun, da die Leistungsträger der Gesellschaft ihre Koffer packen um Deutschland den Rücken zu kehren, muss man auch hier schnell alles auffahren, was möglich ist, um das Land und vor allem die Motive deutscher Auswanderer nach Paraguay zu diskreditieren. Dabei entstehen dann Beiträge wie dieser hier, der vom ZDF produziert wurde und nicht zuletzt auf Facebook ausreichend deutsche Couchpotatoes dazu bewogen hat, als plötzliche Insider, ihren Senf vom anderen Ende der Welt aus kundzutun. Wie herrlich ist es doch, wenn man mit einer Tüte Chips in der Hand vor der Glotze, gerade seinen Urlaub an der Ostsee planend, eine fundierte Meinung über das Leben in Paraguay abgeben kann!

Dieser Journalist der Süddeutschen Zeitung vor kurzem: Ganz freundlich schrieb er mich an, dass er gern etwas über die Beweggründe der Menschen erfahren würde, die nach Paraguay auswandern. Als ich ihm zurückschrieb, dass ich für ein Framing nicht zur Verfügung stehen würde und den Beitrag vorher sehen und freigeben wollen würde, wurde sein Ton auf einmal anders. Und nun schon wieder: Cicero – Magazin für politische Kultur. Etwas über meine Erfahrungen im El Paraiso Verde würde man gern erfahren. Vor allem auf das Projekt von Erwin Annau als “Querdenker Vorzeigemodell” scheint es den Medien angetan zu haben. So auch der Artikel im FOCUS, der sich auf den Reporter der Süddeutschen bezieht.

ABER: Paraguay besteht nicht nur aus dem Wohnprojekt El Paraiso Verde – in dem ganz nebenbei ganz wunderbare Menschen leben. Familien, die ein selbstbestimmtes Leben wünschen. Warum ich mich gegen ein Leben im El Paraiso Verde entschieden habe, hatte allein Gründe, die meine Vorstellungen von Wohnen betreffen, wie ich schon in diesem Artikel schrieb. Dass Erwin Annau jedoch unzähligen Menschen eine Perspektive fern der deutschen Steuerheimat bietet, ist selbstredend vielen Systemtreuen ein Dorn im Auge. Und da er eine durchaus streitbare Persönlichkeit ist, bietet er sich perfekt als “Muster eines rechten Verschwörungstheoretikers” an.

Ein System muss schon mächtig aus dem letzten Loch pfeifen, wenn man seine Aufmerksamkeit nun diffamierend ans andere Ende der Welt richten muss. Ich komme ja aus der DDR und da gab es einen beflügelten Satz: “Der Letzte macht das Licht aus.” Irgendwie erinnert mich gerade alles an ´89.

Übrigens: So böse Querdenker – ich mag ja das Wort SELBSTDENKER lieber – organisieren hier in diesem Schwellenland so böse Sachen wie “Weihnachten im Schuhkarton”. Das sollte man wirklich unterbinden!

Meine Ansage an alle Journalisten: Um schändliche Beiträge wie diesen des ZDF zu realisieren stehe ich NICHT zur Verfügung! Bitte bemühen Sie nicht meine Zeit!

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